Der QIK-Check – eine Arbeitshilfe zur Evaluation inklusiver Qualität in Klassen
Dieses leicht handhabbare Tool wurde von einer Arbeitsgruppe des ehemaligen SSR f. Wien für Pädagog*innen entwickelt, die mit heterogenen Lerngruppen arbeiten und sich selbst, ihren Unterricht und ihre Schule diversitätssensibel weiter entwickeln wollen.
QIK steht für Qualität in Inklusiven Klassen/Lerngruppen.
Ausgehend vom Index für Inklusion hat eine Arbeitsgruppe des damaligen Stadtschulrates ein leicht handhabbares Instrument für Lehrer:innen entwickelt, die mit heterogenen Lerngruppen arbeiten und daran interessiert sind, sich selbst, ihren Unterricht und die Schule weiter zu entwickeln.
Die Arbeitsgruppe stellte sich bei ihrer Gründung die Aufgabe, die „inklusive“ Praxis im Wiener Bildungswesen zu erfassen und auszubauen. Dazu bedurfte es der Beschreibung von Kriterien, die pädagogisches Handeln als „inklusives“ kennzeichnen. So soll es für Pädagog:innen möglich sein, ihre pädagogische Tätigkeit als „inklusive“ zu erkennen und eigenständig an der Qualitätsentwicklung zu arbeiten.
Die Leitidee des QIK-Checks ist es, die Heterogenität der Schüler:innen als Chance zu sehen und einen Unterricht anzuregen, der sich durch innere Differenzierung und Individualisierung, durch die Wahrnehmung der sozialen Dimension als Gruppe und durch die „Kooperation am Gemeinsamen Gegenstand“ auszeichnet.
Die Wertebasis pädagogischen Handelns in der inklusiven Schule ist begründet auf der Humanisierung und Demokratisierung der Schule, auf Freiheit, Solidarität, Gleichheit und Gerechtigkeit und auf der Unteilbarkeit dieser Prinzipien. Die inklusive Einstellung und Haltung baut auf ein ganzheitliches Weltbild und ein ganzheitliches Menschenbild auf. Die Prinzipien der Reformpädagogik dienen als Grundlage inklusiven, reflexiven pädagogischen Denkens und Handelns:
.) Die/Der Lernende wird als aktives, sich selbst bildendes Subjekt anerkannt, Lernen erfolgt nach dem inneren Entwicklungsplan des/der Lernenden.
.) Lebensbegleitendes Lernen wird zum Prinzip für Lernende und Lehrende.
.) Lernen wird als ganzheitliches, handlungsorientiertes kooperatives Tun verstanden, das sich an den Lernenden orientiert.
.) Die Lehrer*innen arbeiten im Team, sind Begleiter:in, Berater:in, Interpret:in und Vermittler:in zwischen den Lernenden und der Welt.
.) Die professionelle Lernbegleitung erfolgt durch Beobachtung, Beratung, integrierte entwicklungsbegleitende Maßnahmen und Gestaltung von Lernwelten.
.) Lernwelten sind vorbereitete Umgebungen und pädagogische Situationen, in denen jede(r) Lernende ihre/seine Lernchancen wahrnehmen kann.
.) Die Lernkultur zeichnet sich durch eine rhythmisierte, gruppenübergreifende und individualisierte Gestaltung des Lerngeschehens aus.
.) Die Bildungsgrundformen Arbeit, Gespräch, Spiel und Feier bieten der multikulturellen, alters- und leistungsheterogenen Lerngemeinschaft Möglichkeiten zur Kooperation.
.) Ausgegangen wird von einem individuellen Leistungsbegriff und dem Ausschöpfen des individuellen Leistungspotenzials. Daher ist die Beschreibung und/oder Dokumentation des individuellen Lernfortschrittes von großer Bedeutung.
Das vorliegende Material „QIK-Check“ soll dabei unterstützen, den Ist-Stand zu erheben und im Anschluss daran eigene Schritte zur inklusiven Unterrichts- und Schulentwicklung in die Wege zu leiten. Dabei kann der QIK-Check auf verschiedene Weise eingesetzt werden:
.) alleine zur Reflexion des eigenen Unterrichts
.) zur Reflexion im Klassenteam
.) zur Entwicklung eines inklusiven Unterrichtskonzeptes im Jahrgangsteam
.) zum Einholen von Feedback seitens der Schulpartner:innen
.) zur Weiterentwicklung des Standortes nach inklusiven Qualitätskriterien